Welche Zusatzversicherung soll ich wählen?
In der Kranken-Zusatzversicherungen wird nur aufgenommen, wer ausreichend gesund ist. Darum währt die Beziehung zur Zusatzversicherung oft ein Leben lang und sollte entsprechend gut bedacht sein. Am besten wählen Sie eine Krankenkasse, die Ihnen sympathisch ist und von der Sie glauben, dass sie länger lebt als Sie. Einen Überblick über die üblichen Zusatzdeckungen finden Sie hier.
Wissenswertes
- Kündigung durch die Krankenkasse: Zusatzversicherungen sind normalerweise vertraglich so geregelt, dass die Krankenkassen Ihnen weder auf Vertragsablauf noch im Schadenfall kündigen kann.
- Prämienerhöhungen: Die Krankenkassen können ihre Tarife jedes Jahr anpassen, wenn diese nicht genügen um die Kosten des Versicherten-Kollektivs zu tragen. So stiegen die Tarife für die Halbprivat- und Privat-Versicherung zwischen 1996 und 2002 um 30 bis 50 Prozent. Planen Sie also ein, dass die Prämien sich im Laufe Ihres Lebens deutlich erhöhen.
- Altersabhängige Prämien: Einige Tarife sind nur abhängig vom Eintrittsalter und bleiben dann theoretisch lebenslang gleich (Sie sollten aber auch hier allgemeine Tariferhöhungen einplanen). Meist sind die Prämien jedoch abhängig von Ihrem aktuellen Alter, erhöhen sich also alle paar Jahre automatisch. Tipp: Fragen Sie vor dem Abschluss, wieviel Sie mit 65 bezahlen müssen.
- Grösse ist keine Garantie für stabile Prämien: Ist der Konkurrenzkampf gross, können grosse Versicherer versucht sein, mit neuen Tochtergesellschaften und günstigen Tarifen auf die Jagd nach jungen, gesunden Risiken zu gehen - während der Bestand in der alten Gesellschaft immer älter wird und laufend Tarifanpassungen erfordert.
- Kombi-Rabatt: Manche Kassen gewähren einen Rabatt auf die Zusatzversicherung, wenn Sie auch die Grundversicherung bei Ihr haben. Die Grundversicherung können Sie jedoch unabhängig vom Gesundheitszustand wechseln, und dann wird der Rabatt zur «Abtrünnigkeits-Busse».
Was kann ich falsch machen?
Mit der obligatorischen Grundversicherung sind wir in der Schweiz gut geschützt - alles andere ist einfach ein bisschen mehr Luxus. Insofern können Sie nicht wirklich viel falsch machen. Ärgern könnten Sie sich allenfalls, wenn Sie mit eintretender Krankheit doch lieber mehr Luxus hätten, als Sie in jüngeren Jahren gedacht hatten. In diesem Fall können Sie sich aber damit trösten, dass auch Krankenkassen nichts verschenken: Zwar muss für den gewünschten Luxus nun Ihr Erspartes herhalten, doch hätten Sie sicher weniger Erspartes, wenn Sie die entsprechende Zusatzversicherungs-Prämie gezahlt hätten.
Genauso ärgerlich kann es sein, wenn Sie eine teure Spital-Zusatzversicherung abschliessen, jahrelang einzahlen ohne viel Leistungen zu beziehen und plötzlich mit so massiven allgemeinen Prämienerhöhungen (s.o.) konfrontiert sind, dass Sie sich Ihre Zusatzversicherung nicht weiter leisten können. Doch auch hier können Sie sich trösten: Sie können sicher sein, dass jeder, der in der gleichen Zeit seine Spitalversicherung ammortisiert hat (also genügend Zeit im Spital verbringen musste), liebend gern mit Ihnen getauscht hätte.
Und was passiert, wenn meine Krankenkasse Konkurs geht?
Zusatzversicherungen unterstehen nach Versicherungsvertragsgesetz (VVG) der Aufsicht der Finma. Aufgabe der Finma ist es, fortlaufend zu kontrollieren, dass eine Versicherung ihren Verpflichtungen nachkommen kann. Diese Kontrolle bietet Ihnen die Sicherheit, dass die Finma mit höchster Wahrscheinlichkeit früh genug einschreitet und der Versichertenbestand bei einer allfälligen Muttergesellschaft weitergeführt werden kann (wie im Beispiel der Supra 2012) oder noch attraktiv genug für einen Aufkauf durch die Konkurrenz ist.
Autor: Ansgar John
Krankenkassenvergleich swupp.ch